GN 1412Teleskopschienen

Teleskopschienen

mit Vollauszug und Selbsteinzug, Belastbarkeit bis 430 N

GN 1412

Catalogue
l2 +3/-3
l1
l3
Fs per pair in N
at 10
Fs per pair in N
at 100
GN 1412-300-F-1-ZB
300
300*
600
330
240
880
GN 1412-350-F-1-ZB
350
350*
700
380
290
1040
GN 1412-400-F-1-ZB
400
400*
800
430
340
1200
GN 1412-450-F-1-ZB
450
450*
900
430
340
1480
GN 1412-500-F-1-ZB
500
500*
1000
380
290
1400
GN 1412-550-F-1-ZB
550
550*
1100
330
240
1630
GN 1412-600-F-1-ZB
600
600*
1200
320
240
1840
GN 1412-650-F-1-ZB
650
650*
1300
300
220
1990
GN 1412-700-F-1-ZB
700
700*
1400
300
220
2150
* Die Teleskopschienen werden im Paar geliefert.

Form

F: mit Stoppgummi, Arretierung hinten, Trennfunktion

Kennziffer

1: Befestigung über Durchgangsbohrungen

Schienenprofil

Stahl, verzinkt, blau passiviert ZB

Kugeln

Wälzlager Stahl, gehärtet

Kugelkäfig, Außenschiene

Kunststoff

Kugelkäfig, Innenschiene

Stahl, verzinkt

Stoppgummi und Trennfunktion

Kunststoff / Elastomer

Selbsteinzug

Verzinkt Stahl / Kunststoff

Einsatztemperatur -20 °C bis 100 °C

Teleskopschienen GN 1412 werden vertikal und paarweise verbaut. Der Hub erreicht ≈ 100 % der Nennlänge l1 (Vollauszug). Die Stoppgummi der Form F dämpfen das Anschlagen der Schiene in der Endstellung. Dadurch wird die Geräuschentwicklung minimiert und die Lebensdauer erhöht. Treten in Auszugsrichtung größere statische oder dynamische Belastungen auf, sollten diese durch externe Anschlagelemente aufgenommen werden.

Die Teleskopschienen werden im Paar geliefert. Der Einbau kann aufgrund der Mechanik beliebig links- oder rechtsseitig am Auszug erfolgen. Die Erreichbarkeit aller Montagebohrungen wird durch Hilfsbohrungen sichergestellt. Weitere produktionsbedingte Bohrungen können vorhanden sein, es sind jedoch nur die Montagebohrungen abgebildet.

  • andere Längen und Bohrungsabstände
  • andere Befestigungsoptionen
  • andere Oberflächen

Montagebohrungen - Außenschiene

 
l1a8a9a10a11a12a13
300-195207.75227--
350-227239.75259--
400259291303.75323--
450259323335.75---
500259323335.75-387399.75
550259323335.75387451463.75
600259355367.75387483495.75
650259355367.75451515527.75
700259355367.75515579591.75

Montagebohrungen - Innenschiene

 
l1i4i5i6i7i8
300230.5246.5262.5--
350150.5166.5182.5292.5308.5
400170.5186.5202.5341.5357.5
450195.5211.5227.5391.5407.5
500220.5236.5252.5441.5457.5
550250.5266.5282.5492.5508.5
600260.5276.5292.5541.5557.5
650260.5276.5292.5602.5618.5
700260.5276.5292.5652.5668.5

Befestigungsschrauben

Um die genannten Belastungskräfte FS sicher in die Umgebungskonstruktion abzuleiten, müssen alle vorhandenen Durchgangsbohrungen der Außenschiene mit dem Durchmesser (Ø) 4,2 sowie der Innenschiene mit dem Durchmesser (Ø) 4,5 verwendet werden. Alternativ weist die Außenschiene Bohrungen mit dem Durchmesser (Ø) 6,3 für Euroschrauben auf. Die Langlöcher, Ø der Außenschiene 4,5 x 3,8 und Ø der Innenschiene 4,5 x 4,8, werden bei Bedarf ebenso zur Befestigung und zur Erleichterung der Einstellung während der Montage verwendet. Das Weglassen von Befestigungsschrauben reduziert die angegebene Belastbarkeit entsprechend. Die Montage kann mit folgenden Schrauben durchgeführt werden:

Bezeichnung - NormAußenschieneInnenschiene
Halbrundkopfschraube mit Innensechskant | ISO 7380M 4M 4
Flachkopfschraube mit Kreuzschlitz | ISO 7045M 4M 4
Linsenkopf-Blechschraube mit Kreuzschlitz | ISO 7049ST 3.9 / 4.2ST 3.9 / 4.2

Teleskopschienen GN 1412 sind mit einem integrierten Selbsteinzug versehen, wodurch der Bedienkomfort beim Schließen von Auszügen wesentlich verbessert wird.

Die Schienen werden mittels Einzugsmechanik auf den letzten 30 mm Hub selbsttätig mit einer Kraft von ca. 25 Newton je Schienenpaar in die hintere Endposition eingezogen und dort gehalten.

Bei dieser Schienenvariante kann die vorhandene Einzugskraft als Arretierung betrachtet werden, die sich als leichte Hemmung beim Öffnen des Auszugs äußert.

 
 

Die Form F verfügt zusätzlich über eine Trennfunktion, durch welche sich der Auszug im Bereich der Mittel- und Innenschiene komplett voneinander trennen lässt. Dies erleichtert zum einen die Montage. Zum anderen kann der Auszug z. B. bei häufigen Wartungungsarbeiten an dahinter liegenden Bauteilen schnell entnommen werden.

Der Trennvorgang der Teleskopschiene wird schnell und einfach durch Drücken des Entriegelungshebels in ausgefahrener Position aktiviert, so dass die Innenschiene nach vorne herausgezogen werden kann.

Um die Schienen wieder zu verbinden werden die Kugelkäfige in die vordere Endpostition gebracht. Anschließend wird die Innenschiene zum hinteren Endanschlag eingeschoben, wo sie automatisch einrastet.

Einem versehentlichen Trennen der Schiene wird durch die geschützte Anordnung der Entriegelungsmechanik vorgebeugt.

 
 

Hinweis

Teleskopschienen ermöglichen eine leichtgängige, verschleißfreie und laufruhige lineare Bewegung. Sie werden in unterschiedlichsten Einsatzgebieten verwendet. Das Spektrum reicht von einfachsten Auszügen und Schubladen - bis hin zu hochwertigen Varianten, welche im industriellen Umfeld an Maschinen, Produktionsanlagen und Vorrichtungen eingesetzt werden. Dabei bieten sie eine Vielzahl positiver Eigenschaften und sind zugleich unter wirtschaftlichen Gesichtspunkten besonders interessant. Typische Anwendungen sind: Schiebetüren, Schutzhauben, Tastatur- und PC-Auszüge, Fahrzeugeinrichtungen, Lagertablare, Batteriekästen etc.

Teleskopschienen können mit einer Vielzahl an Ausstattungsoptionen versehen werden. Diese sind teilweise für eine der beiden Endlagen sowie in Kombination erhältlich und werden durch die Form in der Artikelnummer definiert.

Aufbau

Teleskopschienen bestehen aus einer Außen- und einer Innenschiene sowie je nach Ausführung bzw. benötigter Auszugslänge zusätzlich aus einer oder zwei Mittelschienen. Die Schienen sind dabei im Rollwalzverfahren aus Blech hergestellt und über die so erzeugte Geometrie ineinander mittels Wälzlagerkugeln beweglich gelagert. Die Kugeln werden durch einen Kugelkäfig auf Abstand und in Position gehalten.

Die Montage der Schienen erfolgt im Normalfall über Senk- oder Durchgangsbohrungen. Weitere Möglichkeiten wie z.B. Gewindebolzen oder Auflagewinkel stehen optional zur Verfügung.

Bezüglich der Auszuglänge können Teleskopschienen in die drei Kategorien Teil-, Voll- und Überauszüge eingeteilt werden. Diese definieren sich über den erreichbaren Hub l2, welcher im Verhältnis zur Nennlänge l1 angegeben wird.

AuszugsartAuszugsschema
Teilauszug: l1 = 100 % -> l2 = min. 75 %____logo__1420_PG-16615-0__
Vollauszug: l1 = 100 % -> l2 = min. 100 %____logo__1420_PG-16617-0__
Überauszug: l1 = 100 % -> l2 = min. 150 %____logo__1420_PG-16619-0__

Alle Schienen besitzen in der vorderen und hinteren Endposition innenliegend verbaute Anschläge, die ein unbeabsichtig-tes Auseinanderziehen verhindern. Die Anschläge verhindern ein unbeabsichtigtes Auseinanderziehen der Schienen. Je nach verfügbarem Bauraum und benötigter Stabilität sind die Anschläge entspre-chend in metallischer Form oder mit zusätzlichen Kunststoff- oder Elastomerteilen als Stoppgummi ausgeführt, um ein zu hartes Auflaufen in den Endstellungen zu vermeiden.

Des Weiteren können Teleskopschienen mit einer Vielzahl an Zubehörfunktionen ausgestattet werden. Arretierungs-, Verriegelungs- und Trennfunktionen sowie Selbsteinzüge, teilweise gedämpft, sind als Beispiele zu nennen. Die Zusatz-funktionen sind je nach Schienenvariante teilweise für die hintere oder vordere Endlage sowie in Kombination erhältlich. Überdies hinaus sind kundenspezifische Anpassungen bzgl. der Befestigung der Schienen möglich.

Teleskopschiene mit Vollauszug, hintere Endlage

 

Teleskopschiene mit Vollauszug, vordere Endlage

 
StandardAuszugsartTragfähigkeitGrundlängeMaterialBefestigung--
Teilauszug Tpro Paar bei 10.000 Zykleneingefahrener ZustandStahl STDurchgangsbohrungenSenkbohrungenAußenschiene, Durchgangsbohrungen / Innenschiene, Senkbohrungen
Vollauszug |b bb|in Nin mmEdelstahl NI(Kennziffer 1)(Kennziffer 2)(Kennziffer 3)
GN 1400T280300 - 500STX--
GN 1404T780300 - 700ST--X
GN 1408V250250 - 700STX--
GN 1410V510250 - 800STX--
GN 1412V430300 - 700STX--
GN 1414V360300 - 650STX--
GN 1418V430350 - 650STX--
GN 1420V1290300 - 1200ST-X-
GN 1422V1290300 - 800ST-X-
GN 1424V750350 - 700ST-X-
GN 1426V1380500 - 800ST-X-
GN 1430V2120400 - 1200ST-X-
GN 1432V2300400 - 800ST-X-
GN 1440 | Form BV3250300 - 1500STX--
GN 1440 | Form MV3250300 - 1500STX--
GN 1440 | Form KV3250300 - 1500STX--
GN 1440 | Form QV3250300 - 1500STX--
GN 1450V510300 - 600NIX--
GN 1460V1050250 - 800NI-X-
StandardAusstattungsmerkmale
ohne Stoppgummimit Stoppgummi, hinten-vorneArretierung hintenArretierung hinten, TrennfunktionVerriegelung hintenVerriegelung vorneVerriegelung hinten-vorneSelbsteinzug, gedämpft / nicht gedämpft„Push to Open“ - BetätigungAuszug beidseitig
Form |bbb|Form FForm MForm KForm Q
GN 1400X---------
GN 1404-XX-------
GN 1408-X-X------
GN 1410-X-X------
GN 1412-X-X---X--
GN 1414-X-X---X--
GN 1418-X-X----X-
GN 1420-XX-------
GN 1422-X-----X--
GN 1424-X-----X--
GN 1426-X-------X
GN 1430-XX-------
GN 1432-X-----X--
GN 1440 | Form B-X--------
GN 1440 | Form M-X--X-----
GN 1440 | Form K-X---X----
GN 1440 | Form Q-X----X---
GN 1450-X-X------
GN 1460-X-X------

Allgemeine Einbauhinweise

Befolgen Sie bei der Montage der Teleskopschienen die Installationshinweise unten. Idealerweise sollten diese Informationen bereits beim Design der Erweiterungen berücksichtigt werden. Dies sichert einen glatten Lauf,einen leisen und verschleißarmen Betrieb der Schienen über einen langen Zeitraum und eine langfristig zuverlässige Funktion.

  • Teleskopschienen werden generell paarweise verbaut, so dass die Montageflächen der Gehäuse- und Auszugsseite eben, parallel und rechtwinklig sowie bezüglich der Lage korrekt zueinander ausgerichtet sein müssen. Weiter sollte auf eine ausreichende Stabilität der Aufnahmekonstruktion geachtet werden, um z. B. durch elastische Verformung hervorgerufenen Geometriefehler möglichst gering zu halten.
  • Die Befestigungsbohrungen sind so anzubringen, dass ein Verkanten oder Verziehen der Schienen bei der Montage ausgeschlossen ist. Zudem sind die Schienen in Auszugsrichtung so zu positionieren, dass die Auszüge beim Ein- bzw. Ausfahren gleichzeitig die Endposition erreichen. Damit ergibt sich eine gleichmäßige Belastung der Stoppgummi und Arretierungen.
  • Die Breite der jeweiligen Schienen-Einbauräume sollte mit einer Toleranz von +0,2 / +0,5 mm ausgelegt werden. So wird erreicht, dass die Schienen in Richtung der Auszugsmitte leicht auf Zug beansprucht werden. Dies begünstigt einen optimalen Lauf und eine lange Lebensdauer.
  • Vor der Montage sollten die Innenschienen einmal in die vordere und hintere Endstellung gefahren werden, wodurch die Kugelkäfige ihre vorgesehene Position einnehmen können. Der Einbau sollte zudem bei Raumtemperatur erfolgen.
  • Nach der Montage sind die Teleskopschienen bzw. Auszüge auf Leichtgängigkeit zu prüfen. Bei Unstimmigkeiten wie Klemmen oder Verzug, müssen die Ursachen festgestellt und durch geeignete Maßnahmen beseitigt werden.

Montagebohrungen, Befestigungsschrauben

Bei der Montage von Teleskopschienen sind grundsätzlich alle zur Befestigung vorgesehenen Bohrungen zu verwenden. Damit wird sichergestellt, dass die aus der max. Belastbarkeit FS (Nennlast) resultierenden Kräfte sicher von den Teleskopschienen auf die Umgebungskonstruktion übertragen werden können. Das Weglassen von Befestigungsschrauben reduziert die angegebene Belastbarkeit entsprechend.

Die Außen- und Innenschienen enthalten über die zur Montage vorgesehenen Bohrungen hinaus zusätzliche Aussparungen und Hilfsbohrungen. In den Katalogzeichnungen und den zum Download verfügbaren CAD-Daten sind diese nicht enthalten um Verwechslungen und Konstruktionsfehler auszuschließen. Sie werden u. a. zur Befestigung von formabhängigen Ausstattungsfeatures wie z. B. der Selbsteinzüge benötigt.

Bei einigen Schienenvarianten stehen Befestigungsmöglichkeiten für unterschiedlich große Schrauben zur Verfügung. In diesem Fall sollten alle Positionen einer Größe oder Form verwendet werden. Hilfsbohrungen, welche die Erreichbarkeit aller Montagebohrungen sicherstellen, sind in den CAD-Daten entsprechend enthalten, aber wiederum in den Katalogzeichnungen nicht dargestellt.

Art und Spezifikation der verwendbaren Schrauben sind auf den jeweiligen Katalogseiten angegeben. Grundsätzlich wird empfohlen, Schrauben der Festigkeitsklasse 8.8 unter Beachtung des vorgeschriebenen Anzugsdrehmoments zu verwenden.

Einbaulage

Teleskopschienen werden vorzugsweise vertikal und paarig angeordnet in waagrechter Lage verbaut. So wird die höchstmögliche Stabilität und Verwindungssteifigkeit bei kleinstem Bauraum erreicht und die Aufnahme der max. Belastung (Nennlast) möglich. Die Laufeigenschaften sind in dieser Einbaulage optimal und der Verschleiß wird auf ein Minimum reduziert.

Der horizontal bzw. liegende Schieneneinbau ist unter bestimmten Einschränkungen ebenfalls möglich. Die max. Belastung beträgt in diesem Fall nur noch ca. 20-25 % der angegebenen Nennlast. Durch den ungünstigeren Schienenquerschnitt ergibt sich im ausgefahrenen Zustand somit eine wesentlich höhere Durchbiegung. In deren Folge können die Kugelkäfige an den Köpfen der Befestigungsschrauben streifen. Im Zweifelsfall ist die Funktion unter Last in einem Versuchsaufbau zu prüfen.

Schienen in senkrechter Lage zur Auszugsrichtung zu verbauen wird nicht empfohlen, da in diesem Fall ein erhöhter Käfigschlupf auftritt. D.h. die obere und untere Endposition der Schiene kann unter Umständen bereits nach einigen Zyklen nur noch mit erhöhtem Kraftaufwand erreicht werden, da sich der Kugelkäfig durch die Schwerkraft von seiner richtigen Position entfernt.

Nachfolgende Beispiele zeigen mögliche Einbaulagen von Teleskopschienen, die als günstig oder akzeptabel anzusehen sind, sowie solche die als ungünstig eingestuft und daher vermieden werden sollten.

günstigvertikal, beidseitig, günstig
____logo__1420_MT-16647-0______logo__1420_MT-16649-0__
akzeptabelvertikal versetzt, beidseitig, akzeptabelvertikal geneigt, beidseitig, akzeptabel
____logo__1420_MT-16651-0______logo__1420_MT-16653-0__
ungünstigvertikal, einseitig, ungünstighorizontal, beidseitig, ungünstig
____logo__1420_MT-16657-0______logo__1420_MT-16655-0__

Belastbarkeit

Die maximale Belastbarkeit von Teleskopschienen hängt vom Schienenquerschnitt und von der Nennlänge l1 sowie dem sich daraus ergebenden Hub l2 ab. Des Weiteren haben die Auszugsbreite, die verwendeten Schienenwerkstoffe und Bauteile der Ausstattungsoptionen, wie z. B. dem gedämpften Selbsteinzug, einen entsprechenden Einfluss.

Die Angaben für die maximale Belastbarkeit der Teleskopschienen wurden in Dauertests unter den nachfolgenden Bedingungen ermittelt:

  • Schienenanordnung vertikal im Paar
  • Beachtung aller Montagehinweise
  • gleichmäßige Verteilung der maximalen Last FS über die gesamte Auszugsfläche
  • Standardschienenabstand 450 mm
  • 10.000 bzw. 100.000 Prüfzyklen (einmal Aus- und Einfahren = ein Zyklus)
  • schrittweise Erhöhung der Last

Im Anschluss an jeden Testabschnitt wurden Verschleiß, Laufverhalten und die max. Durchbiegung beurteilt.

 

Durchbiegung

Teleskopschienen zeigen im ausgedehnten Status unter Last ein elastisches Biegeverhalten. Die Biegung ist am besten am entfernten Ende der Innenschiene bemerkbar. Als Grundsatz gilt, dass das Maß der Verformung höchstens 4,25 % des Verfahrweges betragen darf. Alle Schienen befinden sich bei maximaler Belastung innerhalb dieses Wertes.

Beispiel:

Eine Teleskopschiene mit einer Nennlänge l1 = 500 mm wird in die Endposition ausgefahren und über die gesamte Auszugsfläche mit der angegebenen max. Belastung beansprucht. Die Durchbiegung am vordersten Punkt der Schiene darf infolgedessen max. 21,25 mm betragen.

 

Toleranz

Alle Bauteile der Teleskopschienen unterliegen Fertigungstoleranzen die eine gleichbleibende Qualität und somit eine lange Lebensdauer gewährleisten.

Da sich der Hub aus dem Zusammenwirken aller Einzelteile der Teleskopschienen ergibt, muss für die Längentoleranz des Hubs auch die Summe aller Einzeltoleranzen betrachtet werden. Zusätzlich ist die leichte Verformung ggf. vorhandener Stoppgummi zu nennen. Dies führt insgesamt zu verhältnismäßig großen Gesamttoleranzen, welche auf den jeweiligen Katalogseiten angegeben sind und daher bei der konstuktiven Auslegung von Auszügen Berücksichtigung finden.

Verfahrgeschwindigkeit

Die zulässigen Aus- und Einfahrgeschwindigkeiten der Teleskopschienen sind mit einer max. Geschwindigkeit von 0,3 m/s festgelegt. Kurz vor Hubende sollte die Geschwindigkeit auf weniger als 0,15 m/s reduziert werden, damit Anschläge, Stoppgummi, gedämpfte Selbsteinzüge etc. keine übermäßige, schlagartige Belastung erfahren.

Schienenwerkstoffe, Oberflächen und Korrosionsschutz

Die von Elesa+Ganter gelieferten Teleskopschienen sind aus hochwertigen Stahl- bzw. Edelstahlbändern hergestellt.

Die Edelstahl-Teleskopschienen werden grundsätzlich mit walzblanker Oberfläche geliefert.

Die Stahl-Teleskopschienen sind z. T. aus vorverzinktem Stahlband hergestellt und werden anschließend mit 5 bis 7 µm galvanisch stückverzinkt sowie blau passiviert. Eine Korrosionsbeständigkeit im Salzsprühtest von mindestens 72 Stunden gegen Weißrost wird dadurch gewährleistet. !from duplication! Eine Korrosionsbeständigkeit im Salzsprühtest von mindestens 72 Stunden gegen Weißrost wird dadurch gewährleistet.

Um eine höhere Korrosionsbeständigkeit zu erreichen, können auf Anfrage weitere Oberflächenveredelungen angeboten werden. Es stehen zwei Verfahren zur Wahl:

  • galvanisch stückverzinkt 5 bis 7 µm, schwarz passiviert, Korrosionsbeständigkeit im Salzsprühtest von min. 120 Stunden gegen Weißrost
  • galvanisch stückverzinkt 5 bis 7 µm, passiviert, elektrolytisch T2 Top coat / Sealer beschichtet 8 bis 12 µm, Korrosionsbeständigkeit im Salzsprühtest von min. 96 Stunden gegen Weißrost / 500 Stunden gegen Rotrost

Alle verwendeten Werkstoffe und Oberflächenveredelungen sind RoHS konform.

Schmierung und Wartung

Teleskopschienen sind mit hochwertigen, mineralölbasierten und bleifreien Kugellager-Schmierfetten auf Lebensdauer geschmiert.

Für Edelstahl-Teleskopschienen werden spezielle FDA-konforme Schmierfette eingesetzt, die geschmacks- und geruchsneutral sind. Die Fette entsprechen der Schmiermittelklasse H1, wodurch diese in Bereichen vorgesehen werden können, wo es technisch nicht möglich ist einen gelegentlichen Kontakt mit Lebensmitteln zu vermeiden. Grundsätzlich ist ein direktes Zusammentreffen durch geeignete Maßnahmen, wie einer optimalen Platzierung der Schienen oder durch das Anbringen von Abdeckungen, zu verhindern.

Ein Nachfetten ist unter normalen Einsatzbedingungen nicht nötig, da die Kugelkäfige und Kugeln geringe Mengen von eingetragenem Schmutz beim Verfahren aus der Schiene „hinausbefördern“. Bei Anwendungen mit stärkeren Verunreinigungen sollten die Schienen von Zeit zu Zeit mit einem sauberen Lappen gereinigt und anschließend nachgeschmiert werden. Mögliche Schmierfette für die Stahlvarianten sind z. B. Shell Alvania EP 1 oder Klüberplex BE 31-222.

Käfigschlupf

Bei schnellen Richtungswechseln und hohen Beschleunigungskräften kann, besonders bei langen Kugelkäfigen, in ungünstigen Fällen, Käfigschlupf auftreten. In diesen Fällen bewegt sich der Käfig nicht synchron mit der halben Geschwindigkeit der Mittel- und der Innenschiene. Stattdessen geht die korrekte Position während des Laufs nach und nach verloren. In solchen Fällen ist nach Möglichkeit das Fahren eines 'Leerhubs' in die vordere und hintere Endlage der Schiene, mit mäßiger Geschwindigkeit und unter geringer Belastung, zur Rückpositionierung des Käfigs vorzusehen.

Einsatztemperatur

Die Einsatztemperatur von Teleskopschienen liegt im Bereich von -20 °C bis 100 °C und wird hauptsächlich durch die verwendeten Kunststoff- und Elastomerteile in den Schienen bestimmt. Je nach Einsatzort und Anwendungsfall ist die Funktion der Auszüge im Temperaturgrenzfall ggf. vom Anwender zu überprüfen.

Information

Teleskopschienen können mit einer Vielzahl an Ausstattungsoptionen geliefert werden. Diese sind teilweise für eine der beiden Endlagen sowie in Kombination erhältlich und werden durch die „Form“ in der Artikelnummer definiert.

Die folgende Übersicht zeigt beispielhaft mögliche Ausprägungen der unterschiedlichen Formen bzw. Ausstattungsmerkmalen. Die verwendeten Bauteile und die eingesetzte Mechanik sind auf den verfügbaren Bauraum, den Querschnitt und den Aufbau der gewählten Schiene angepasst und deshalb je nach Schienenvariante unterschiedlich ausgeführt. Die Funktionsweise ist jedoch vergleichbar, teilweise auch identisch.

Stoppgummi

Die in nahezu allen Schienenvarianten verbauten Stoppgummi dämpfen das Anschlagen der Schiene in der jeweiligen Endstellung. Dadurch wird die Geräuschentwicklung minimiert und die Lebensdauer erhöht. Teils versteckt, teils sichtbar an den Schienen angebracht sind sie bzgl. Gestalt, Werkstoff und Härte auf die jeweiligen Anforderungen abgestimmt.

Treten in Auszugsrichtung größere statische oder dynamische Belastungen auf, sollten diese durch externe Anschlagelemente aufgenommen werden.

 

Arretierungen

Die Arretierfunktion äußert sich durch eine leichte Hemmung der Schienen in den Endpositionen, welche beim Öffnen bzw. Schließen überwunden werden muss. Die Arretierung in der hinteren Endlage ist oft in die Stoppgummi-Funktion integriert, sodass keine zusätzlichen Bauteile benötigt werden.

Die Arretierung wirkt reibschlüssig und übernimmt daher nicht die Funktion einer formschlüssigen Verriegelung.

 

Verriegelungen

Im Gegensatz zur Arretierung sichert eine Verriegelung die Schienen in den Endlagen formschlüssig. Teleskopschienen mit Verriegelungen werden eingesetzt, wenn die Schiene gegen selbstständiges Aus- oder Einfahren z. B. durch Schräglage geschützt werden sollen.

Eine Mechanik, welche innerhalb der Schiene verbaut ist, rastet federbelastet durch Überfahren einer Rampe beim Erreichen der jeweiligen Endlagen automatisch ein. Durch Drücken eines Entriegelungshebels wird die Verriegelung gelöst und die Schiene wieder zum Verfahren freigegeben.

Treten in der Verriegelungsposition größere Belastungen in Auszugsrichtung auf, sollten diese durch externe Verriegelungselemente aufgenommen werden.

 

Selbsteinzug

Teleskopschienen können mit einem integrierten Selbsteinzug versehen werden, wodurch der Bedienkomfort beim Schließen von Auszügen wesentlich verbessert wird.

Bei der im Beispiel dargestellten Variante werden die Schienen mittels Einzugsmechanik auf den letzten 22 mm Hub selbsttätig mit einer Kraft von ca. 30 Newton je Schienenpaar in die hintere Endposition eingezogen und dort gehalten. Beim Öffnen des Auszugs muss diese Kraft entsprechend überwunden werden.

Diese Variante ist zudem so ausgelegt, dass der Selbsteinzug bei ruckartigem oder zu schnellem Öffnen bzw. Schließen des Auszugs entkoppelt und nicht zerstört wird. Beim darauf folgenden Hub rastet der Selbsteinzug wieder automatisch ein, so dass die Funktion sichergestellt bleibt.

 
 

Selbsteinzug, gedämpft

Gedämpfte Selbsteinzüge sind auch als „Soft-close“ bekannt und werden in zwei Hauptfunktionen unterteilt. Sie bieten den bestmöglichen Bedienkomfort beim Schließen eines Auszugs.

Beim dargestellten Beispiel übernimmt der Selbsteinzug auf den letzten 40 mm Hub das automatische Einziehen der Schienen in die hintere Endlage, wo diese dann ge-halten wird. Die Einzugskraft beträgt dabei etwa 35 Newton je Schienenpaar. Zudem wird die Schließbewegung auf dem genannten Hub durch die Dämpfungsmechanik abgebremst und deutlich verlangsamt, wodurch eine äußerst sanfte und schonende Schließbewegung erreicht wird. Beim Öffnen des Auszugs muss die Einzugskraft entsprechend überwunden werden.

Bei der Verwendung von gedämpften Selbsteinzügen dürfen die angegebenen Lastwerte und Verfahrgeschwindigkeiten beim erreichen der Einzugsmechanik nicht überschritten werden.

 
 

Trennfunktion

Teleskopschienen mit einer Trennfunktion lassen sich im Bereich der Mittel- und Innenschiene komplett voneinander trennen. Dies erleichtert zum einen die Montage. Der Auszug lässt sich auch schnell entfernen, beispielsweise zur Durchführung von Wartungsarbeiten an den dahinter gelegenen Bauteilen.

Beim dargestellten Beispiel wird der Trennvorgang der Teleskopschiene schnell und einfach durch Drücken einer Blattfeder in ausgefahrener Position aktiviert, so dass die Innenschiene nach vorne herausgezogen werden kann.

Um die Schienen wieder zu verbinden werden die Kugelkäfige in die vordere Endpostition gebracht. Anschließend wird die Innenschiene zum hinteren Endanschlag eingeschoben, wo sie automatisch einrastet.

Einem versehentlichen Trennen der Schiene wird durch die geschützte Anordnung der verschiedenen Entriegelungsmechaniken vorgebeugt.

 
 

Auflage- und Befestigungswinkel

Auflagewinkel an der Innenschiene sind für einige Schienenvarianten bereits ab geringen Stückzahlen auf Anfrage erhältlich. Der Auflagewinkel dient zur einfachen Befestigung z. B. einer Schublade, wenn keine seitliche Montage möglich ist. Die Befestigung erfolgt dabei mittels Durchgangsbohrungen, die im Winkel in senkrechter Richtung angebracht sind.

Die Befestigungsschrauben sichern in diesem Fall lediglich die Position der Schublade. Eine zusätzliche Versteifung der Schienen selbst, wie bei der seitlichen Montage, ist nicht gegeben. Die Schubladen sollten deshalb möglichst steif ausgeführt werden, damit durch die senkrechte Belastung keine unnötigen Spannungen über den Auflagewinkel in die Schienen eingeleitet werden.

 

„Push to Open“ - Betätigung

Teleskopschienen sind mit einer Öffnungsmechanik versehen, die als „Push to Open“- oder „Touch to Open“-Betätigung bezeichnet wird. Das System bietet neben bestmöglichem Bedienkomfort beim Öffnen eines Auszugs den Vorteil, dass z. B. Schubladen realisierbar sind die keinen Griff etc. an der Frontseite benötigen. Dadurch wird ein glattes und hochwertiges Erscheinungsbild erreicht.

Die Betätigung des Systems erfolgt durch Drücken von Hand auf die Frontseite des Auszugs bzw. der Schublade. Im hier gezeigten Beispiel beträgt die benötigte Kraft zur Aktivierung der Öffnungsmechanik etwa 40 N je Schienenpaar. Die Innenschiene ist in Grundstellung etwa 5 mm ausgefahren und lässt sich max. 8 mm in Schließrichtung eindrücken. Dies ist beim Design zu beachten, um eine Kollision zu vermeiden. Der Druck- bzw. Auslösepunkt wird bereits bei ca. 3 mm erreicht, wodurch der Auszug nach dem Loslassen in Öffnungsrichtung auf etwa 40 mm sanft ausgestoßen wird.

Bei der Verwendung von Teleskopschienen mit „Push-to-open“-Betätigung dürfen die Lastwerte und die Verfahrgeschwindigkeiten beim Erreichen der Einzugsmechanik die im entsprechenden Datenblatt angegebenen Werte nicht überschreiten.

 
 

Information

Neben der Standardbefestigung von Teleskopschienen, mit Durchgangs- oder Senkbohrung, können auf Anfrage weitere Befestigungsvarianten geliefert werden. Die möglichen Befestigungsformen können je nach Bedarf an der Innen- oder Außenschiene als auch in Kombination realisiert werden. Einige Beispiele dafür sind nachfolgend dargestellt. Weitere kundenspezifische Befestigungen sind möglich, nachdem die Machbarkeit geprüft wurde.

Senkbohrungenandere BefestigungslöcherEinpressmuttern
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